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Was ist Fechten?

Zeit für ein Duell!

Zu den ersten Wettbewerben der Menschen zählen – seit der Antike – Fechten, Boxen und Ringen.

Mit dem Aufschwung des Bürgertums im Spätmittelalter wurde sowohl das Führen einer Waffe sowie das Recht auf ein Duell zum Privileg der Adeligen. So wurden um die Zeit Fechterbände gegründet. Trotz vieler Versuche seitens Kirche und Gesetzgeber Duelle zu verbieten, blieben sie bis nach dem Ersten Weltkrieg populär.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde das vor allem bei Studenten verbreitete Fechten immer ungefährlicher, da nicht mehr das Töten des Gegners im Fokus stand, sondern der sportliche Charakter mehr Bedeutung erlangte. So entstanden auch die ersten modernen Fechtclubs, bis 1896 Fechten eine Gründungssportart Olympias wurde.

Aller guten Dinge sind drei

Heutzutage gibt es im Sportfechten 3 verschiedene Waffen – Florett, Degen und Säbel.

Im Florett ist der Rumpf ohne Arme/Kopf Trefferfläche. Zudem gibt es ein Angriffsrecht, d.h. wer zuerst seinen Arm streckt, oder den Angriff pariert hat, bekommt den Punkt.

Im Degen ist der gesamte Körper Trefferfläche. Es gibt kein Angriffsrecht – jeder Treffer zählt.

Im Säbel ist alles oberhalb der Gürtellinie gültige Trefferfläche. Wie beim Florett gibt es ein Angriffsrecht. Säbel ist die schnellste Waffe, dort gehen die Gefechte nicht auf Zeit, sondern nur auf Punkte.

Natürlich sind die genauen Regeln deutlich komplexer.

Technische Details

Modernes Sportfechten funktioniert elektronisch. Jeder Fechter ist verkabelt. Ein Ende des Kabels steckt in der Waffe, das andere Ende in einer sogenannten Kabelrolle, welche wiederum mit dem Melder verbunden ist. Die Waffe selber löst bei einem Treffer aus, worauf der Melder anzeigt, wer getroffen hat und ob es ein gültiger Treffer war. Eine rote oder grüne Lampe signalisiert einen Treffer, eine weiße bedeutet ungültig.

Neben Waffe und Kabel besteht die Fechtausrüstung aus Maske, Handschuh, Unterziehweste, Fechtjacke und Fechthose. Im Florett und Säbel benötigt man zusätzlich eine elektrische Weste, um die gültige Trefferfläche zu markieren.

Gefochten wird auf einer Fechtbahn. Diese ist 14 Meter lang und ca. 1,5 Meter breit. Wenn ein Fechter mit beiden Füßen hinter die Endlinie geht, erhält er einen Strafpunkt, das heißt der andere Fechter bekommt einen Punkt. Bei seitlichem Verlassen wird das Gefecht lediglich unterbrochen. Am Anfang des Gefechtes und nach jedem gültigen Treffer starten beide Fechter von ihrer Startlinie, die je 2 Meter von der Mitte entfernt ist.

Eine Art von Gefecht geht über 3 Minuten oder bis ein Fechter 5 Punkte erlangt. Diese Art von Gefechten finden in Vorrunden bei Turnieren statt. Dort fechten in mehreren Gruppen (Runden) jeweils einige Fechter jeder gegen jeden, um die Platzierung für die anschließende KO-Runde auszufechten.

Diese KO-Gefechte gehen über einen Zeitraum von 3 x 3 Minuten auf 15 Punkte. Es wird nach der ausgefochtenen Platzierung gesetzt, der Erste ficht gegen den letzten, etc. Bei manchen Turnieren sind einige Fechter, die vorn in den nationalen oder internationalen Ranglisten sind von der Vorrunde befreit und werden nach ihrer Platzierung gesetzt. Selten gibt es einen Hoffnungslauf, bei dem Fechter eine zweite Chance erhalten, falls sie ein Gefecht verloren haben.

Glossar

Hier folgt eine Übersicht an Fechtbegriffen

Angriff:

Ausfall:

Quart:

Offensive Aktion, mit Vorwärtsbewegung und Armstreckung verbunden

Angriff, bei dem das hintere Bein auf dem Boden bleibt.

Eine Parade.

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